Gerade bei der Stillzeit mit einem frühgeborenen Kind sind Risikofaktoren für Stillkomplikationen gegeben, die das ohnehin schon gestörte Stillverhältnis negativ beeinträchtigen können. „Ohnehin schon gestört“ meint, dass das Neugeborene direkt nach der Geburt von der Mutter -notgedrungen- getrennt wurde, da es intensivmedizinisch versorgt werden muss.
Je nach Gesamtzustand des Frühgeborenen ist es nicht möglich, es direkt nach der Geburt anzulegen. Die Regel ist es hier eher, dass die Mutter die Milchproduktion mithilfe einer Milchpumpe in Gang bringen muss. Ebenso wie das Muttersein kurz nach der Geburt neu -oder „wieder neu“- ist, ist es nun etwas anderes, wenn die Milch abgepumpt werden muss. Niemand kommt mit einem „Stillführerschein“ zur Welt, wie soll es da erst beim Pumpen sein, wenn doch das Stillen eines Reifgeborenen bereits ein Lernprozess ist.
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Mögliche Ursachen und Prophylaxen bei Stillkomplikationen
- Die falsche Nutzung einer Pumpe kann, ebenso wie das falsche Anlegen Ursache für Stillkomplikationen wie wunde Brustwarzen, Brustentzündung bis hin zu offenen Stellen sein. Wird die Brust nicht regelmäßig entleert, kann es zu einem Milchstau kommen – auch dieser kann wiederum schmerzhafte Entzündungen verursachen.
- Die Brust muss sich ans Stillen gewöhnen – und Sie auch. So kann es in den ersten Tagen (hier spielen oft auch die typischen Anfangsfehler eine Rolle) zu schmerzenden Brustwarzen kommen.
- Ziehen Sie das Baby oder auch die Pumpe niemals weg von der Brust – lösen Sie erst den Unterdruck, bevor sie z.B. die Pumpe entfernen.
- Verteilen sie nach dem Pumpen oder Stillen die letzten Tropfen auf der Brustwarze bzw. belassen Sie sie dort – Muttermilch wirkt desinfizierend und entzündungshemmend.
- Variieren Sie mit den Stillpositionen – so wird die Brust unterschiedlich belastet, was für einen Ausgleich sorgt.
- Das Baby sollte die Brustwarze samt Vorhof aufnehmen. Gleiches gilt bei der Pumpe zu beachten. Andernfalls wird die Brustwarze zu stark beansprucht, die Milch fließt nicht richtig da sie nicht „herausmassiert“ werden kann
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Was hilft bei Milchstau und Brustentzündung?
- Ganz wichtig: treten Stillkomplikationen auf und es ist auch Fieber dabei, den Arzt aufsuchen und/oder die Hebamme / Stillberaterin ansprechen, es ist möglich, dass Sie ein Antibiotikum nehmen müssen. Aber keine Angst – es gibt auch stillfreundliche! Eine richtige Brustentzündung ist kein Spaziergang und Sie sollten sich dementsprechen schonen.
- Stillen, bis der Arzt kommt 😉 , denn oft entwickeln sich Brustentzündungen aus einem Milchstau heraus
- Vor dem Stillen/Pumpen die Brust erwärmen, sodass die Milch besser fliessen kann – nach dem Stillen kühlen (z.B. mit Quarkwickel oder Weißkohl aus dem Kühlschrank)
- Die Milch ausstreichen, insbesondere da, wo knotige Stellen fühlbar sind
- Das Baby so anlegen, dass es verhärtete Stellen mit dem Kiefer während des Stillens massieren kann
- Die richtige Anlegetechnik und o.g. Tipps können helfen, Stillkomplikationen zu vermeiden, bevor sie überhaupt entstehen