Gründe und mögliche Maßnahmen – Frühgeburt vermeiden
Aus verschiedensten Gründen können unerwartet oder auch erwartet vorzeitige Wehen auftreten. Eine drohende Frühgeburt ist die Folge.
Mögliche Ursachen:
- vorangegangene Fehlgeburt
- vorangegangene Frühgeburt
- Mehrlingsschwangerschaft
- Plazenta Praevia
- (bakterielle) Infektionen
- Erkrankungen/Behinderungen des Ungeborenen (Drohende Fehlgeburt)
- Bluthochdruck, Schwangerschaftdiabetes, Gestose
- Fehlbildungen der Gebärmutter
- körperliche Überanstrengung/Stress
- Gebärmutterhals- oder Muttermundschwäche
Bakterielle Infektionen
Infektionen können ebenfalls vorzeitige Wehen bis hin zur Frühgeburt auslösen. Gefährlich kann es auch werden, wenn diese zum Ungeborenen aufsteigt und hierbei Schäden anrichtet. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, auch Zuhause mithilfe von Testhandschuhen regelmäßig den PH-Wert zu übeprüfen um dieser Ursache vorzubeugen.
Der Gebärmutterhals
Besonders kritisch wird es, wenn die Wehen Muttermundswirksam sind, d.h., der Muttermund beginnt, sich zu öffnen. Normalerweise ist dieser zwischen 3 und 5cm lang. Je nach Frau schwankt die Länge, manche haben von vorneherein einen kurzen GMH. Hier ist es also wichtig, Vergleichswerte aus den vorangegangenen Wochen zu haben. Ab einer Gebärmutterhalslänge von weniger als 2,5cm wird die Schwangere meist ins Krankenhaus eingewiesen um dort dann strenge Bettruhe zu halten. Nach einigen Tagen wird kontrolliert ob sich etwas am Gebärmutterhals oder am Muttermund verändert hat. Nach einer gewissen Zeit wird der GMH ebenfalls unter Belastung getestet, die Schwangere darf aufstehen – sollte sich der GMH bis dahin nicht weiter verkürzt haben. Es ist durchaus möglich, noch viele Wochen Schwanger zu sein, nicht wenige Frauen haben trotz verkürztem GMH letztendlich noch übertragen. Wichtig ist, das behandelt/Ruhe eingehalten wird. Bei einigen gewann der GMH sogar wieder an Länge, es ist also alles möglich.
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Therapie bei vorzeitigen Wehen
Je nach Ursache der vorzeitigen Wehen wird unterschiedlich therapiert. Was jedoch unabhängig von der Ursache gilt:
- Schonen, Bettruhe bzw. Klinikaufenthalt
- Drückt das Kind auf den Muttermund, kann man sich im Liegen z.B. zusätzlich ein Kissen unter den Po legen, den Unterleib also hochlagern
- Magnesium o.ä. um die Gebärmutter zu beruhigen, gegebenenfalls aber auch Wehenhemmer
- regelmäßige CTG-Kontrolle
- eventueller Muttermundverschluß durch das Legen einer Cerclage
Die häufigsten Präparate zur Tokolyse (Wehenhemmung) sind zur Zeit
- Magnesium
- Partusisten (Wirkstoff Fenoterol) – verschreibunsgpflichtig!
- Gynipral (Wirkstoff Hexoprenalin) – verschreibunsgpflichtig!
- Adalat (Wirkstoff Nifedipin) – verschreibunsgpflichtig!
- Indocid (Wirkstoff Indometacin) – verschreibunsgpflichtig!
Einige dieser Präparate bringen Nebenwirkungen bei der Mutter, aber auch beim Ungeborenen mit sich. Daher sollte Risiko und Nutzen einer Wehenhemmung mit diesen Mitteln sorgfältig abgewogen werden.
Eine weitere Möglichkeit zur -Nebenwirkungsfreien- Wehenhemmung findet sich im homöopathischen Bereich (am besten nach Rücksprache mit einer Hebamme).
Am häufigsten finden hier folgende Mittel Anwendung:
- Bryophyllum von Wala
- Toko-Öl von Stadelmann, zum einreiben
- Sepia (auch im KiWu Bereich verwendet)
- Tee gegen vorzeitige Wehen
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Möglichkeiten zur Entlastung
* Der Arzt oder die Hebamme kann eine Haushaltshilfe verordnen, nähere Informationen findest du im Bereich Krankenkasse / Pflegekasse im Frühchen Portal.