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Präbiotika und Probiotika

Prä- und Probiotika

Seit einiger Zeit werden Säuglingsnahrungen mit Prä- und Probiotika angereichert. Präbiotika sind unverdauliche Nahrungsbestandteile, welche selektiv Wachstum und Aktivität bestimmter Mikroorganismen vorwiegend im Dickdarm fördern und dadurch gesundheitsfördernde Effekte erzielen sollen. Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die bei Zufuhr in angemessener Menge ebenfalls die Gesundheit fördern sollen. Bei gesunden Säuglingen ist ein klinisch relevanter Vorteil von mit Prä- oder Probiotika angereicherten Säuglingsanfangsnahrungen gegenüber nicht angereicherten Säuglingsanfangsnahrungen bisher nicht zweifelsfrei belegt.

Ist Muttermilch nicht oder nicht ausreichend verfügbar, sollen herzkranke Säuglinge, Säuglinge mit geschwächtem Immunsystem sowie alle immunsupprimierten Säuglinge und Kinder aufgrund der derzeit in diesen Risikosituationen nicht eindeutig belegten Sicherheit nicht mit einer probiotisch angereicherten Säuglingsnahrung ernährt werden. Ist Muttermilch nicht oder nicht ausreichend verfügbar, sollen Frühgeborene mit einer Frühgeborenennahrung ernährt werden, die keine Probiotika enthält. Die Ernährungskommissionen sprechen sich für die Durchführung wissenschaftlich hochwertiger, kontrollierter randomisierter Studien an großen Probandenkollektiven zur Sicherheit und Wirkung von Prä- und Probiotika in Säuglingsanfangs- und Frühgeborenennahrungen aus, die, so weit möglich, auch potenzielle Langzeiteffekte untersuchen sollten.

Publikation der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) (link is external)
Monatsschr Kinderheilkd 2009 · 157:267–270
DOI 10.1007/s00112-008-1942-1
Online publiziert: 27. Februar 2009

Die Darmflora

Die Endung „-flora“ entstammt aus einer Zeit, aus der noch davon ausgegangen wurde, dass Bakterien und andere Mikroorganismen zur Pflanzenwelt gehören. Heutzutage bilden Bakterien ihre eigene Domäne, sodass Bezeichnungen wie „Darmmikroorganismengemeinschaft“ oder „Darmmikrobiotika“ treffender wären. Die „Darmflora“ bezeichnet also die Gesamtheit der den Darm besiedelnden Mikroorganismen.

Was sind Probitioka ?

Die Arbeit des Verdauungstraktes und insbesondere die des Darms spielen zu Unrecht eine untergeordnete Rolle. Mitnichten ist der Darm lediglich für die Verdauung zuständig – ungefähr 2/3 unseres Immunsystems ist hier zu finden. Nachvollziehbar also, dass es wichtig ist, eine gesunde Darmflora aufrecht zu erhalten. Insbesondere Frühgeborene kommen mit einem noch unreifen Darm zur Welt, es gibt potentielle Kompikationen wie z.B. die NEC und auch im Kleinkindalter kann es noch zu Verdauungsschwierigkeiten kommen.

Probiotika unterstützen nicht nur den Aufbau, sondern auch den Erhalt einer gesunden Darmflora und aktivieren die Arbeit des Immunsystems. Es handelt sich hierbei um unsere guten, helfenden Bakterien. Welche Bakterienkultur sich in unserem Körper ansiedelt, ist von verschiedenen Faktoren abhängig – beispielsweise davon, wo wir leben und was wir essen. Zu finden sind Probiotika beispielsweise in Joghurt, Sauerkraut, Käse, Apfelessig und fermentierten Lebensmitteln. Heutzutage kann man, z.B. bei einem geschwächten Immunsystem, auch gezielt Probiotika in der Apotheke erwerben.

Damit die guten Bakterien arbeiten können, benötigen wir Präbiotika.

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Was sind Präbiotika ?

Ohne Präbiotika hätten es unsere „guten“ Darmbakterien schwer. Als Präbiotika bezeichnet man das Festmahl unserer guten Darmbakterien – der Vorteil hier ist, dass diese Ballaststoffe in der Regel keine Nahrung für „schlechte“, Angriffslustige Darmbakterien bieten und somit einzig und allein den Guten zur Verfügung stehen. Zu finden sind sie in Lebensmitteln wie beispielsweise in Spargel, Topinambur, Pastinaken, Chicorèe, Zwiebeln/Knoblauch oder Schwarzwurzeln. Werden genug Präbiotika über die Nahrung aufgenommen, so sind die Darmmikroben sowohl in der Lage Vitamine und gesunde Fettsäuren herzustellen als auch das Immunsystem zu trainieren. Entsteht eine Mangel an Präbiotika, so fehlt den guten Darmbakterien die Nahrung – folglich bekommen z.B. potentiell krankheitserregende Bakterien die Überhand.

 

 

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