Die nekrotisierende Enterokolitis (NEC) ist eine entzündliche Erkrankung der Darmschleimhaut (Dünn- und Dickdarm) durch Bakterien, von der überwiegend sehr kleine Frühgeborene betroffen sind.
Die Vorschädigung der Darmschleimhaut infolge einer Hypoxie kann während der Geburt, durch Apnoe, Herzfehlern, einem persistierendem Ductus Botalli oder durch einen Volumenmangel im Rahmen einer Frühgeborenenamämie entstehen.
Außerdem können bestimmte Medikamente sowie spezielle Ernährungsformen ein zusätzliches Risiko darstellen.
So haben Bakterien, die normalerweise als nichtkrankmachende Bakterien im Darm vorkommen, die Möglichkeit aggressiv zu werden und eine Entzündung zu verursachen. Nekrotisierende Enterokolitiden wurden auch gehäuft bei gastrointestinalen Virusinfektionen, wie Rotaviren und Enteroviren, beobachtet.
Einen gewissen Schutz bietet die frische Muttermilch gegen die Entstehung einer NEC. Ihr schleimhautschützendes Immunglobulin IgA wird auch während des Einfrierens nicht geschädigt (die Abwehrzellen, Makrophagen, werden dagegen abgetötet). Je nach Alter bzw Entwicklungsstand manifestiert sich die NEC zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Reife Neugeborene erkranken meist in den ersten Lebenstagen, bei sehr kleinen Frühgeborenen kann eine NEC noch innerhalb der ersten Lebenswochen auftreten.
Der Beginn einer NEC ist überwiegend schleichend und wird in verschiedene Stadien eingeteilt. Diese treten normalerweise der Reihe nach auf. Allerdings ist es auch möglich, daß eine NEC so gravierend verläuft, daß innerhalb von wenigen Stunden die Zeichen eines septischen Schocks auftreten und die antibiotischen Maßnahmen zu spät kommen. Das Kind verstirbt.
Ausschlaggebend sind die Symptome und deren frühzeitiges Erkennen. Durch eine Röntgenaufnahme des Abdomens sind in Abhängigkeit des Stadiums die unterschiedlichen Auffälligkeiten zu erkennen und die Diagnose zu bestätigen. Weitere Diagnoseparameter stellen die Veränderungen der Blutwerte dar.
Die Behandlung beginnt mit sofortiger intravenöser antibiotischen Therapie (per Infusion), sofortiger Nahrungskarenz (Aussetzung der oralen Nahrungszufuhr) und parenteralen Volumentherapie („Ernährung“ mittels Infusionen). Je nach klinischem Bild werden weitere Maßnahmen ergriffen, wie Blut- und/oder Plasmatransfusionen, weitere Medikamente oder Intubation mit maschineller Beatmung.
Im Stadium III muß durch einen Chirurgischen Eingriff das nekrotische (abgestorbene) Darmgewebe entfernt und die Bauchhöhle gespült werden. Dabei wird häufig ein vorläufiger Anus praeter (künstlicher Darmausgang) angelegt.
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