Stomapflege beim tracheotomierten Kind

Richtige Stomapflege bei Frühgeborenen

Grundlegende Begriffe

Bei einer Tracheotomie wird mithilfe einer Operation ein Luftröhrenschnitt ausgeführt. Ein solcher Eingriff wird bei Frühgeborenen vorgenommen, denen eine selbstständige Atmung nicht möglich ist. Die Ursachen können sowohl in einer Erkrankung als auch in einer Verletzung liegen. Die Öffnung, die daraus hervorgeht, nennt man Stoma oder Tracheostomie. Sie bleibt durch eine Trachealkanüle im offenen Zustand. Bei einer derartigen Operation handelt es sich um eine Lebenserhaltung. Eine Bedürftigkeit an Pflege kann daraus resultieren. Es ist wichtig, alle Maßnahmen richtig umzusetzen. Dann kann das Frühgeborene gut versorgt werden.

Wer zu Beginn professionell eingeschult wird, legt eine ideale Basis für den weiteren Umgang mit den Pflegetätigkeiten. Sicherheit ist die Folge. Trachealkanülen kommen zum Einsatz, damit Grunderkrankungen verringert werden. Der natürliche Atemweg ist nicht in der Lage, seine Funktion zu übernehmen – entweder, weil das Frühgeborene zu schwach ist, selbstständig zu atmen oder beispielsweise durch angeborene Fehlbildungen wie eine Trachealstenose- oder Atresie.

Richtige Pflege des Stomas von Anfang an

Zu Beginn ist die Wunde noch äußerst empfindlich. Der menschliche Organismus will sie mit körpereigenem Gewebe verschließen, dadurch können sogenannte Granulome entstehen. Es kann bei diesem Vorgang zu Entzündungen kommen. Ein Arztbesuch ist dann notwendig, um Infektionen vorzubeugen. Er kann die überschüssige Haut abtragen. Später bildet sich eine natürliche Narbe. In diesem Stadium kann die Kanüle problemlos zum Einsatz kommen. Jedoch muss auf richtige Stomapflege geachtet werden. Sie ist eine Kombination aus Reinigung des offenen Hautbereiches und Kompressenaustausch. Entzündungen oder auch Besiedelungen mit multiresistenten Keimen sollen möglichst vermieden werden.

Der Reinigungsvorgang

Es handelt sich beim Tracheostoma um eine künstlich geschaffene Öffnung im Halsbereich, die einen Nährboden für Bakterien darstellt. Darum befinden sich durchgehend Keime in der Luftröhre. Sie müssen aber nicht immer zu Krankheiten führen. Im Fokus der Stomapflege stehen darum die Trockenhaltung und Sauberkeit der Haut. So können Entzündungen vermieden werden. In der Kanüle ist immer etwas Sekret vorhanden. Dieses tritt aus und gelangt über die Kompresse weiter zur Haut. Das Stoma nimmt eine Lage unter dem Mundbereich ein. Hier können Verunreinigungen durch äußere Einflüsse entstehen. Einer sorgsamen Stomapflege kommt deshalb besondere Bedeutung zu.


Die Pflegedetails

Wenn die Wunde noch frisch ist, sollte das Stoma bei einer Frühgeburt einige Male pro Tag durch Stieltupfer gesäubert werden. Dieser wird vorher in ein passendes Mittel zur Schleimhautdesinfektion getaucht. In der Stabilisierungsphase ist es möglich, auf eine Kochsalzlösung (NaCl) umzusteigen. Es gibt verschiedene Mittel zur Pflege, die dann nur mehr ungefähr zweimal pro Tag verwendet werden. Wenn es zu Infektionsanzeichen kommt, ist wieder das Desinfektionsmittel einzusetzen. Der Arzt sollte dann um Information gebeten werden. Salben werden grundsätzlich nicht verwendet. Speziell am Anfang ist es ratsam, wenn man die Pflege mit einer zweiten Person durchführt.

Bei der Öffnung des Kanülenhaltebands sollte kein Fehler gemacht werden. Hier ist die Unterstützung sehr wichtig und kann Komplikationen vermeiden. Jeder sollte vorher genau wissen, welche Arbeiten er erledigen wird. Ein sicherer Ablauf ist somit gewährleistet. Einer übernimmt die Reinigung und den Kompressenaustausch, der andere stabilisiert die Kanüle, damit es nicht zu einer ungewollten Dekanüllierung kommt. Diese kann, je nach ursächlichem Grund für Tracheotomie, eine lebensbedrohliche Situation auslösen. Es sollte dabei kein großer Druck auf die Trachealkanüle ausgeübt werden. Sterile Einweghandschuhe kommen dabei zum Einsatz. Nach erfolgter Wundheilung kann die Pflege nur mit desinfizierten Händen vorgenommen werden. Die Haut muss immer beobachtet werden. Ein Arztbesuch sollte erfolgen, wenn es zu Irritationen kommt.

Die Tracheostomiekompresse

Sie ist mehrschichtig, und durch den vorhandenen Schlitz wird die Kanüle angebracht. Die Seite, die an der Haut aufliegt, ist nicht-klebend. Die innere Schicht nimmt sehr gut die Feuchtigkeit auf. Die Außenschicht sorgt dafür, dass keine Nässe abgegeben wird. Eine herkömmliche Mullkompresse ist ungeeignet, da sie nicht genug Feuchtigkeitsschutz bietet und Mullkompressen dazu neigen zu „fasern“ – dieser Umstand kann Entzündungen oder andere Komplikationen begünstigen.

Stomapflege beim frühgeborenen Kind

Führ ausführliche Informationen empfehlen wir den Ratgeber der Stiftung Noah.

Mona

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