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Was ist Soor bzw. eine Soormykose?

Angriff auf die Schleimhäute

Unter Soor bzw. einer Soormykose versteht man einen Befall der Schleimhäute durch den Sproßpilz Candida albicans. Diese Infektion wird entweder unter der Geburt oder anschließend (postpartal) durch Kontamination (Verunreinigung) von verschiedenen Gegenständen übertragen. Da sich der Sproßpilz z.B. im Kondenswasser von Verneblerschläuchen, auf der Bettwäsche, auf Händen, unsachgemäß gereinigten und sterilisierten Saugern sowie auf Spielzeug befindet, ist eine Aufnahme dieses Erregers relativ einfach.

Vor allem Frühgeborene und reife Neugeborene mit momentaner Abwehrschwäche, beatmete und parenteral ernährte Patienten mit antibiotischer Therapie sind für einen „Soor“ anfällig. Bei oraler Aufnahme wird zuerst die Mundschleimhaut besiedelt, wandert weiter bis in den Magen-Darm-Trakt und besiedelt dann die Haut im Windelbereich.

Symptome – wie erkennt man Soor?

  • weißliche, schwer ablösbare Beläge auf der Mundschleimhaut
  • rötliche Flecken auf der Haut im Windelbereich
  • nässende, blutende Hautablederungen imWindelbereich
  • Schmerzen an den betroffenen Stellen

Zur Diagnose wird ein Hautabstrich gemacht.

Wird wird Soor behandelt?

Bei Befall ist eine konsequente lokale antimykotische Behandlung (antimykotisch=gegen Pilzinfektionen) nötig. Zur Behandlung der Mund- und Darmschleimhaut werden orale Antimykotika verordnet, welche mit Hilfe eines Watteträgers auf die Mundschleimhaut aufgetragen werden muß. Zusätlich sollte die verordnete Menge mit Hilfe einer Pipette (meist als Dosierhilfe in der Packung beiliegend) nach jeder Nahrungsaufnahme verabreicht werden, um die gesamte Darmschleimhaut zu benetzen.

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Auf die betroffenen Hautareale werden antimykotische Salben aufgetragen. Weiter werden oft gerbende Badezusätze (z.B. Kaliumpermanganat) verordnet, denn die betroffenen Hautbezirke müssen ausgetrocknet werden. Deshalb ist es auch wichtig darauf zu achten, daß keine „Feuchten Kammern“ entstehenn. Denn der Sproßpilz bevorzugt dieses warme feuchte Milieu. Es ist günstig die Kinder offen, ohne Windel, zu lagern. Ansonsten ist häufiges Wickeln in kurzen Abständen indiziert. Die Zusätzliche Anwendung von Rotlicht begünstigt den Heilungsprozess (dabei auf den ausreichenden Abstand zum Kind achten, um Verbrennungen zu vermeiden). Die vorsichtige Reinigung sollte möglichst nur mit Wasser erfolgen.

Wie ansteckend ist Soor?

In der Klinik sollte Handschuhpflege erfolgen, bzw. die Eltern sollten auf eine korrekte Händereinigung und -desinfektion achten, um eine Ansteckung anderer Kinder und auch einer weiteren Infektion vorzubeugen. Zum Beispiel: Ist ein Kind an Windelsoor erkrankt und es wird nicht hygienisch gearbeitet, d.h. nach dem Wickeln werden die Hände nicht korrekt desinfiziert, dann kommt es höchstwahrscheinlich zu einem Soorbefall im Mundbereich, da sich der Sproßpilz noch an den, im Gesicht strichelnden oder Schnulleranfassenden Händen, befindet. Außerdem sollte bei Mundsoor zu jeder Mahlzeit ein neuer Sauger genommen werden. In der Klinik werden diese weggeschmissen, zu Hause sollten sie sterilisiert werden.

Kann es bei Soor zu Komplikationen kommen?

Wenn es zu großen offenen Stellen kommt, können die Sproßpilze in die Blutbahn gelangen und eine Soorsepsis auslösen, welche bei nichtbehandlung Lebensbedrohlich werden können. Damit ist eine stationäre, gut überwachte, intravenöse (=per Infusion) Verabreichung antimykotischer Medikamente notwendig. (per Infusion)

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