Jedes Kinderwunschpaar oder auch Schwangere sind sicherlich schon damit in Berührung gekommen: Folsäure.
Die MTHFR-Mutation ist der am häufigsten vorkommende angeborene Defekt im Stoffwechsel der Folsäure. MTHFR ist die Abkürzung für Methylentetrahydrofolatreduktase und ist ein Enzym. Dieses Enzym (MTHFR) ist im Homocysteinstoffwechsel von Beudetung – Homcystein ist ein (schädliches) Zwischenprodukt des Aminosäurestoffwechsels. Es wird aus der (schwefelhaltigen) Aminosäure Methionin gebildet und entweder in Methionin zurückverwandelt, dies geschieht unter Beteiligung der MTHFR (in einer Folsäure- und Vitamin B12-abhänigen Reaktion) oder in L-Cystein umgebaut (unter Beteiligung von Vitamin B6).
Bei der MTHFR-Mutation fand nun einen Basenaustausch in Pos. 677 des Gens statt. Dadurch entstand eine thermolabile Enzymvariante, welche aufgrund des dadurch bedingten Funktionsverlustes einen verminderten Abbau des Homozystein verursacht.
Hohe Homozysteinspiegel im Blut gelten als Risikofaktor für Thrombosen und koronare Herzerkrankungen – unabhängig vom Gerinnungssystem.
Die MTHFR-Variante kommt häufig vor und bei etwa 9-11% der europäischen Bevölkerung
sind beide Gene betroffen (homozygot) und bei 30-40% nur eines der beiden Gene (heterozygot).
Das individuelle Thromboserisiko kann und sollte bei dieser Mutation eingeschätzt werden.
Bei Kinderwunsch wird hier zu einer -je nach Mutation- höheren Dosis Folsäure bereits vor Eintritt einer Schwangerschaft geraten. Da jedoch ein Überschuss an Folsäure einen Vitamin B12-Mangel überdecken kann, wird es ggfls. in Kombination mit Vit B12 gegeben.