Nach einer Entbindung finden im Körper der Mutter zahlreiche hormonelle Veränderungen statt, welche Verstimmungszustände wie den Baby Blues, die postnatale Depression oder die postnatale Psychose hervorrufen können. Die unterschiedlichen Stimmungskrisen unterscheiden sich hinsichtlich dem Zeitpunkt ihres Auftretens, ihrer Symptomatik sowie ihrem Verlauf. Inwieweit bestimmte Geburtserlebnisse, wie etwa Frühgeburten, die Entstehung jener Störungen begünstigen, ist nicht gänzlich erforscht.
Der Baby Blues, als leichteste Form der drei postnatalen Stimmungskrisen, tritt meist innerhalb der ersten Woche nach der Geburt auf. Bedingt wird er durch die hormonelle Umstellung des Körpers der Mutter sowie die Veränderungen ihrer Lebenssituation. Meist klingt er schon nach einigen Stunden oder wenigen Tagen wieder ab, sodass keine therapeutischen Maßnahmen ergriffen werden müssen. Kennzeichen jenes Stimmungstiefs sind beispielsweise von Weinen begleitete Traurigkeit, Stimmungslabilität, Sorgen um die eigene Gesundheit oder jene des Kindes, körperliches Unwohlsein, Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten sowie Appetitverlust und Schlafstörungen. Angaben zur Prävalenzrate des Baby Blues sind aufgrund unterschiedlicher Messzeitpunkte und variierender diagnostischer Kriterien nur sehr ungenau und bewegen sich im Bereich von 25% bis 75%.
Eine schwerere Form der postnatalen Stimmungskrise ist die postnatale Depression. Sie kann innerhalb des ersten Jahres nach der Entbindung, meist jedoch bereits in den ersten Lebenswochen des Kindes, auftreten. Die Prävalenzrate beträgt zwischen 10%-!5%. Im Gegensatz zum Baby Blues kann sich jene Form der Verstimmung sogar chronifizieren, weshalb eine rechtzeitige therapeutische Behandlung notwendig ist. Zu den Symptomen zählen neben den genannten Anzeichen für einen Baby Blues außerdem allgemeine Interesselosigkeit, sozialer Rückzug sowie Panikattacken. Besonders bei Frühgeburten besteht durch die rasche Trennung von Mutter und Kind die Gefahr einer Störung der Mutter-Kind-Bindung. Die Folge können Zwangsgedanken der Mutter sein, dem Kind oder sich selbst Schaden zuzufügen. Jene Gedanken rufen ein weiteres, für postnatale Depressionen typisches Symptom, nämlich die Schuld- und Schamgefühle, hervor. Inwiefern traumatische Geburtserlebnisse beziehungsweise auch die Art der Entbindung zur Entstehung einer postnatalen Depression beitragen, ist nicht abschließend geklärt. Mit Sicherheit tragen hier, wie auch beim Baby Blues, nach der Geburt ablaufende hormonelle Veränderungen im weiblichen Körper zur Entstehung jener Störung bei.
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Die gravierendste psychische Störung im Wochenbett ist die postnatale Psychose. Sie tritt spontan innerhalb der ersten zwei Wochen nach der Geburt bei etwa 1%-3% der Mütter auf. Aufgrund der paranoid-halluzinatorischen Symptome muss sie umgehend psychiatrisch behandelt werden. Die Heilungschancen bei postnatalen Psychosen sind höher, als bei unabhängig von einer Entbindung auftretenden Psychosen.
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